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FAQ Trinkwasseranalyse

Hier finden Sie alle Fragen und Antworten zum Thema Trinkwasseranalyse

Warum veröffentlichen Sie diese Daten jetzt?

Die Diskussionen über Spurenstoffe haben deutlich gemacht, dass bei unseren Kunden ein großes Interesse daran besteht zu erfahren, wie das gelieferte Trinkwasser beschaffen ist. Die GELSENWASSER AG hat sich darum entschlossen – über die gesetzlichen Veröffentlichungspflichten hinaus – die Erkenntnisse aus der immer feiner messenden Analytik weiterzugeben.

Warum sind die Wasserwerke nicht in der Lage, auch kleinste Mengen Spurenstoffe zurückzuhalten und damit ein reines Trinkwasser anzubieten?

Die Trinkwasserversorgung in Deutschland ist auf ein möglichst naturbelassenes Trinkwasser ausgelegt. In der Trinkwasserverordnung sind die Bedingungen festgelegt, wie Trinkwasser beschaffen sein muss. Ergänzende Orientierungswerte werden über die Vorgaben der Trinkwasserverordnung hinausgehend durch das Umweltbundesamt festgelegt. Die Aufbereitungsanlagen der Wasserwerke sind dahingehend ausgelegt, alle geltenden Werte sicher einzuhalten. Der Gesetzgeber prüft und ändert ggf. die Grenz- oder Orientierungswerte sobald neue Kenntnisse über die Relevanz von Wasserinhaltsstoffen vorliegen. Für einige Gruppen von Spurenstoffen sind noch weitergehende Aufbereitungsschritte grundsätzlich technisch möglich, aber angesichts der extrem geringen Konzentrationen nicht mehr sinnvoll. Die GELSENWASSER AG setzt sich seit vielen Jahrzehnten dafür ein, eine weitere Reduzierung der Konzentrationen durch vorbeugenden Gewässerschutz zu erzielen, damit Trinkwasser auch weiterhin ein Naturprodukt bleibt bzw. bleiben kann.

Ist es gesundheitsgefährdend Ihr Leitungswasser zu trinken?

Nein, das Trinkwasser ist hygienisch einwandfrei und toxikologisch sicher und kann somit ohne Risiko uneingeschränkt im Haushalt und zum Trinken verwendet werden.

Würden Sie mit Ihrem Leitungswasser Babynahrung zubereiten?

Ja, es gibt keine Einschränkung in der Verwendung auch nicht bezüglich Babynahrung.

Kann ich persönlich etwas tun, die Schadstoffmenge im Wasser weiter zu senken?

Ja, achten Sie darauf, keine Schadstoffe in den Wasserkreislauf zu leiten. Immer wieder werden zum Beispiel Medikamente über die Toilette entsorgt. Farben- oder Haushaltschemikalien gehören ebenso wenig ins Abwasser.

Ist es sinnvoll in zusätzlicher Hausaufbereitungsanlagen oder mobile Filter zu investieren?

Nein, dazu besteht keinerlei Veranlassung. Das Trinkwasser ist hygienisch einwandfrei und toxikologisch sicher.

Wie kommen diese Stoffe eigentlich ins Wasser?

Die Eintragspfade sind vielfältig. Flüsse zum Beispiel nehmen geklärtes Abwasser aus kommunalen wie industriellen Kläranlagen auf. Zudem sind Einleitungen von Gewerbebetrieben erlaubt. Aber auch Starkregenereignisse schwemmen Schadstoffe von den Oberflächen der Städte wie von landwirtschaftlich genutzten Flächen ab. Im Grundwasser finden sich Stoffe wie Nitrat und Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln wieder, häufig aus Anwendungen in der Landwirtschaft.

Es gibt auf der Welt tausende organische und anorganische Verbindungen. Nach welchen Kriterien suchen Sie aus, auf welche Stoffe Sie untersuchen?

Mitarbeiter der GELSENWASSER AG wie der Westfälischen Wasser- und Umweltanalytik GmbH (WWU)sind im ständigen Austausch über die für das Wasser relevanten Stoffe. Ins Blickfeld gelangen dabei nicht nur die Ausgangsverbindungen, sondern auch deren Umwandlungsprodukte, die aus diesen Ausgangsstoffen in der Umwelt oder bei der Trinkwasseraufbereitung entstehen können und als „Metabolite“ oder „Transformationsprodukte“ bezeichnet werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei die ständige fachliche Diskussion innerhalb der gesamten Wasserwirtschaft in Deutschland und Europa. Eingebunden in diesen Prozess sind sowohl die Unternehmen als auch die zuständigen Fachbehörden und die Fachverbände, wie z.B. der Deutsche Verein des Deutschen Gas- und Wasserfaches (DVGW).

Damit ist sichergestellt, dass auch neue Entwicklungen rechtzeitig erkannt werden. Sollten Stoffe für das Ruhr- oder Stevergebiet oder für das Rohwasser der Grundwasserwerke theoretisch oder praktisch als relevant eingestuft werden, gelangen sie ins langjährige Untersuchungsprogramm. Wenn im Zuge der Überwachung Stoffe vorkommen, für die es keine Bewertung gibt, fragt die GELSENWASSER AG aktiv beim Bundesumweltamt um eine Bewertung nach. Dies ist beispielsweise beim Stoff TOSU so geschehen.